Wanderbeschrieb:
Bereits
morgens um 6.30 Uhr machte ich mich von der Stöckalp(
Sarnen, Kerns, Talstation Melchsee-Frutt-Seilbahn) auf diese
lange Wanderung. Ab der Wolfisalp führt uns nur noch
die Nase und über der Vegetationsgrenze Trittspuren
zum Ziel. Auf der Karte erkennt man jedoch eine bestimmt
wunderschöne Alternative: Der Wanderweg von der Wolfisalp
zur Melchsee-Frutt.
Über saftige Alpweiden,
anfangs dem linken Ufer des Bettenalpbaches entlang, erreiche
ich nach 3 Stunden gemütlichen Wanderns mit Pausen
die grosse Alp "Wolfisalp". Hier können Sie
sich mit wunderbar mundendem Alpkäse eindecken. Wer
mag, bekommt auch noch feinen, samtigen Ziger in seinen
Magen für die Weiterreise. Hier gilt es zu entscheiden:
die anstrengende Tour auf den Rotsandnollen oder die geradezu
gemütliche Wanderung zur Melchsee-Frutt. Nachdem wir
die netten Alpleute nach dem "Weg" zum Rotsandnollen
gefragt haben, machen wir uns frisch gestärkt auf die
Socken. Um 11.30 Uhr habe ich das letzte "Bödeli"
erreicht. Jetzt geht es einige Grasbänder, links davon
eine Steilwand und rechts das Gerollfeld, welches offensichtlich
vom furchteinflössenden Barglen "gespiesen"
wurde, über ein steiles aber ungefährliches Schiefer-Geröllfeld
zu einem Sattel hinauf. Diesen "Pass" habe ich
um 12.00 Uhr erreicht. Bereits hier haben wir eine herrliche
Rundsicht, die die Mühe des Aufstiegs vergessen lässt.
Von hier steige ich dem Grat entlang zum Rotsandnollen hinan.
Man muss sich eher links halten. Lassen Sie sich nur nicht
verführen, rechts ins "Tal" hineinzuwandern.
Schwach sieht man Trittspuren von den nicht gerade zahlreichen
Wanderern hier oben. Nach etwa 40 Minuten und einer kleinen
Kletterpartie (8Meter, nicht direkt gefährlich) schiesse
ich das Gipfelfoto. Ohne Wolken ist die Aussicht hier hoben
grandios. Da von Engelbergertal Wolken heraufziehen bleibt
die Rast kurz und die Sicht auf die restlichen Himmelsrichtungen
beschränkt. Bereits um 13.00 Uhr befinde ich mich wieder
auf dem Sattel, wo ich eine steile Schiefergeröllhalde
zu einer interessanten Karst-Felsenlandschaft hinuntersteige.
3 Stunden benötige ich von hier zur Frutt. Der Weg
ist lang! Auf dem Karstfelsen orientiere ich mich an den
Steintürmen, welche als Wegweiser dienen. Man könnte
auch das "Tal" (rechts vom Karstfeld, dem Hohmad
entlang) hinunter steigen, aber das ist wegen dem Geröll
und weil es keinen Weg hat sehr beschwerlich und nicht zu
empfehlen. Steigen Sie also besser auf den Karstfelsen und
halten Sie nach Steintürmen Ausschau, welche Sie sicher
zur Frutt hinunter führen. Um 14.30 Uhr herum befinde
ich mich wieder auf einem echten Wanderweg, der uns bequem
zur Melchsee-Frutt hinunterführt. Um 16.00 Uhr setzte
ich mich erleichtert und erfreut und die Kabine welche mich
zur Stöckalp hinunterbringt. Eine erlebnisreiche Wanderung
findet nach 10 Stunden, inklusive Luftseilbahnfahrt ein
Ende. Im Winter ist diese Tour bei Tourenfahrern sehr beliebt,
welche von der Melchsee-Frutt aus starten und dann entweder
zurückfahren oder "meinen" Weg über
die Wolfisalp zur Stöckalp hinunter nehmen.
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